Johannisfeuer zur Sommersonnenwende

-Auf Bergeshöh'n entzündet - Altüberliefertes Brauchtum

Um den 24. Juni, den Johannistag, leuchten überall um Ringelai auf den Bergeshöh'n die Johannisfeuer, die charakteristisch für das Brauchtum dieses Tages sihnd. Das Abbrennen des Johannisfeuers geht eigentlich bis weit in die vorchristliche Zeit zurück und stellt den wohl wichtigsten Bestandteil der feierlichen Begehung der Sommersonnenwende dar. Vom Mittelalter an zeugen zahllose Berichte davon, wie alle - Adel, Patrizier, Bürger und Bauern, ebenso wie die Geistlichkeit - sich zu Feiern am Sonnwendfeuer versammelten, dem man eine reinigende, übelabwehrende wie fruchtbarkeitsspendende Kraft zuschrieb. Auch Wasser wurde vielfach in das Johannisbrauchtum miteinbezogen und mancher Brunnen wurde geschmückt als Symbol für sommerliche Lebensfülle und Fruchtbarkeit.

Doch nun zum Sonnwendfeuer selbst. Da ziehen die Burschen des Dorfes, Vereine oder Dorfgemeinschaften schon Tage vorher Holz aus den Wäldern zusammen. Am Feuerplatz wird ein Baumstämmchen, das nicht selten bis zehn Meter hoch ist, in die Erde gerammt. Nun wird zuerst Kleinholz um den Stamm gelegt, dann meterhohes Scheiterholz aufgerichtet. Nun kommen die Äste mit dem "Grossat" dem Nadelkleid herum, bis man einige Meter Höhe erreicht hat. Obendrauf auf den Mittelbaum wird vielfach eine Strohhexe angebracht. Dann wird das Feuer entzündet, meist mit Musik und Gesang. Das Feuer zündet hoch, bis bald loderndes Feuer die Nacht erhellt. Beifall brandet auf, wenn die Strohhexe oben Feuer fängt und verbrennt. Damit wurde dann nach uralter Überlieferung ein Übel abgewehrt. Brennt das Feuer dann langsam nieder, wird über das Feuer gesprungen. Mut beweisen dann jene Burschen, die noch mitten durch das lodernde Feuer springen. Zum Ritus gehört auch, daß Burschen, und Mädels gleichzeitig darüberspringen. Noch lang sitzt man beisammen, beim lodernden und dann glimmenden Johannisfeuer.

Die besondere Hilfe des Hl. Johannes wird von Bauern, Gastwirten, Hirten, Kaminkehrern, Maurern, Musikern, Schmiden, Schneidern, Webern und Zimmerleuten in Anspruch genommen und er ist Beschützer der Haustiere, der Lämmer und Weinstöcke und hilft bei Hagel, Schwindel und Kinderkrankheiten.

Auf dem Höhepunkt des Sonnenjahres, am Johannistag, drängt sich das ganze Streben des Menschen um die Gewinnung des sommerlichen Segens und die Freude über den Sommer im vielfältigen Brauchtum zusammen.

 

BAUERN- UND WETTERREGELN

Wenn im Juni Nordwind weht,

das Korn zur Reife trefflich steht.

Regen am Trinitatistag (Dreifaltigkeitssonntag),

sieben Wochen es regnen mag.

Regnet es an Medardi (8Juni),

bleibt das Wetter vierzig Tag unbeständig.

Nach St. Veit(15. Juni) ändert sich die Zeit,

alles geht auf die andere Seit.

Gibt's im Juni Donnerwetter,

wird das Getreide fetter.

Kalter Juniregen

bringt Wein und Honig keinen Segen,

Vor Johanni (24. Juni) bitt um Regen,

nachher kommt er ungelegn.

Ist der Siebenschläfertag (27. Juni) naß,

regnet's weiter ohne Unterlaß,

Sollen gedeihen Korn und Wein,

muß der Juni trocken sein.

Regnet's am St. - Peters - Tag (29.Juni),

drohen dreißig Regentag.

 

Diese Seite wurde erstellt von der Initiativgruppe "Heimat und Gast"

(örtlicher Fremdenverkehrsverein) in Zusammenarbeit mit Peter Norbert (Tourismusbüro Ringelai)